185. Transzender – Mit inneren Motivatoren zurück zu mir
Transzender – Mit inneren Motivatoren zurück zu mir
Um den persönlichen Weg zu gehen, braucht es Wissen über die persönlichen Motivatoren, über das, was mich als Person im Inneren im Hier und Jetzt antreibt. Den roten Faden, der mich durch mein Leben begleitet. Es mutet fast paradox an, aber die Erfahrung zeigt, es gibt einen Punkt in der Karriere, an dem sich die Umstände ändern und Menschen ausgerechnet über ihre bisherigen Erfolgsmuster stolpern, wie z.B.
» bestmöglich die Ziele und Erwartungen anderer erfüllen.
» eine ausgeprägte Leistungsorientierung an den Tag legen.
» ein Netzwerk aus vielfältigen Kontakten pflegen.
Was ist daran so fatal? Der bisherige Erfolg verhindert gerade Weiterentwicklung. Was Menschen bislang Erfolg beschert hat, trägt aber nicht mehr, sondern führt zu Überforderung. Die Freude im Tun verliert sich, Menschen landen in einer persönlichen Sinnkrise. Sie benötigen neue Muster, um aus ihr gestärkt herauszugehen. Um zu Motivation und Freude im Tun zurückzufinden, ist „Transzendieren“ notwendig, das Überwinden eigener Grenzen und Loslassen von bisherigen Erfolgsmustern. Das berührt wahrlich den Kern der Persönlichkeit. Einfach ist es also nicht. Umso wichtiger ist es dementsprechend, die Frage des „Wozu“ für sich selbst klar zu haben. Auf Ebene von Problem-Lösung-Entscheidung können in den vorstehend genannten Punkten z.B. folgende Transzender-Entscheidungen stehen:
» Erfolgsmuster: bestmöglich die Ziele und Erwartungen anderer erfüllen.
Problem: Der Feedback- und Anpassungsbereitschaft in sich immer weiter ausdehnende Richtungen können wir immer weniger gerecht werden.
Lösung: Spätestens jetzt hilft nur noch, die eigene Identität und die eigene Linie für das Tun zu entwickeln. Nichts anderes ist die Basis wirklich empfundenen Erfolges.
Entscheiden: Nein zu Zielen anderer sagen zu können.
» Erfolgsmuster: Eine ausgeprägte Leistungsorientierung an den Tag legen.
Problem: Trotz hoher Leistung wird uns nur ein begrenztes Maß an Anerkennung zuteil.
Lösung: Um in der Leistung aufzugehen und Anerkennung zu erleben, braucht es neben einem gesunden Selbstwertgefühl auch ein zweiseitiges Gefühl von Zugehörigkeit.
Entscheiden: den jeweiligen Beitrag zur Leistungskette zu würdigen.
» Erfolgsmuster: ein Netzwerk aus vielfältigen Kontakten pflegen.
Problem: Alle finden uns persönlich nett. Doch die Oberflächlichkeit der Kontakte, die im Alltag keine Energie für uns aufbringen, enttäuscht uns.
Lösung: Unsere Kraft auf die Nähe zu wenigen, uns wichtigen Menschen konzentrieren, bei denen sich Geben und Nehmen die Waage geben.
Entscheiden: wem wir gezielt unsere Zeit widmen.
In der Erfolgskrise verlieren wir die Verbindung zur Freude des Tuns. Zugehörigkeit und Affinität zu Entscheidern stellen sich in Frage. Wer steht hinter mir? Erlebe ich eine Gemeinschaft, die mich trägt? In Zeiten, in den alte Erfolgsmuster nicht mehr passen und sich neue noch nicht ausgebildet haben, ist es hilfreich, die ureigenen Motivatoren und Demotivatoren zu kennen, um im Einklang mit sich selbst neue Orientierung und Lebensfreude zu finden. Sich selbst treu zu sein und bei aller persönlicher Weiterentwicklung den persönlichen roten Faden zu behalten.
Wenn ich mein inneres Anliegen kenne, laufe ich weniger Gefahr, in der Neuorientierung nun meine narzistische Seite zu überdehnen. Der lebendige innere Antrieb geht über das eigene Ego hinaus, transzendiert bestehende Einschränkungen und ermöglicht, Demut und eine altruistische Haltung zu bewahren. Neues zu schaffen. Punkte neu zu verbinden.
Ob mein Unternehmen es an der Stelle der Entwicklung schafft, mir einen neuen Raum zuzugestehen, hängt davon ab, ob es Mitarbeiter in standardisierte Anforderungs-Profile und Stellenbeschreibungen presst oder ob es der Gleichmacherei eine Stärkenorientierung vorzieht. Stärkenorientierung leben bedeutet, Mitarbeitern Entwicklungsspielraum zu lassen und Verantwortung für Themen zu übergeben, in denen sich gerade lebendige Motivatoren widerspiegeln (z.B. einen Unterschied in der Lebensqualität anderer machen, Fachprofessionalität einsetzen). So wird Sinn in der Arbeit erlebbar, der Fokus auf das Hier und Jetzt gerichtet und nicht etwa durch ein einseitiges Streben nach Zielerreichung verdrängt.
Gemeinsame Werte und Ziele geben gemeinsame Orientierung, aber erst Erfüllung im Tun führen dazu, mich im Einklang mit mir selbst zu erfahren. Glückserlebnisse zu spüren, welche die Glücksforscher „Flow“ nennen. In transzendierenden Phasen meiner beruflichen Entwicklung sind offene Trainings weniger effektiv als ein individuell zugeschnittenes Coachingformat. Wir freuen uns über Ihr Vertrauen, uns für die wichtigen Coachingprozesse an den entscheidenden Weichenstellungen im Berufsleben weiterzuempfehlen.
Lesen Sie Impulse zum Führen und Management im Krankenhaus weiter im neuen News Blog der Ruhl Consulting: In der Maslow'sche Bedürfnispyramide ist der Maslow’sche Transcender ein Rollenmodell menschlicher Reife nach überwundenen Krisen. Die ureigenen Motivatoren führen zum Sein im Hier und Jetzt.
11.04.2016 – 09:00 Uhr
Kategorie(n): 1 Systemisches Coaching
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