163. Positive Fehlerkultur entwickeln
Positive Fehlerkultur entwickeln
Konstruktive Kritik zu Fehlern darf man prinzipiell jedem geben. Konstruktive Kritik zu geben, will aber gelernt sein. Fehler bergen neben Risiken stets auch Chancen. Eingetretene Fehler anzunehmen ist wichtig, um aus ihnen lernen zu können und so kontinuierlich in seiner Expertise und der Zusammenarbeit noch besser zu werden. Klar ist das einleuchtend - und doch wird es schnell persönlich schmerzvoll und vermeintlich entblößend, eigenen Defiziten zu begegnen. Wenn dann noch hierarchische Konstellationen hinzukommen, potenziert sich der Effekt. Was es dann braucht ist die Größe einer offenen Haltung, dass mehr oder weniger relevante Fehler jedem Menschen unterlaufen - bewusst oder unbewusst. Wie schaffen Organisationen in diesem Spannungsfeld ein Klima, in dem immer wieder neu hingeschaut wird, Widerspruch möglich ist, konstruktive Kritik geäußert wird und so die gemeinsame Entwicklung als Organisation vorangebracht wird? Es braucht eine positive Fehlerkultur, damit nicht nur eine Sicherheitskultur gedeiht, sondern auch Teams über sich selbst hinauswachsen.
Die Einhaltung folgender Prinzipien fördert eine positive Fehlerkultur:
1. Haltung im Team: Fehler betrachten
- Nobody is perfect: Wo Menschen handeln, passieren Fehler. Diese Einstellung vermeidet Stress und erlaubt uns mehr Leichtigkeit im Alltag.
- Jeden Fehler nur einmal machen: Zwischen vermeidbaren und unvermeidbaren Fehlern unterscheiden, sie reflektieren und so aus ihnen lernen.
2. Lernen in der Organisation: Risiken betrachten
- Keine Angst vor Fehlern: Ohne Mut für Neues wird nichts Neues geschaffen. Risiken betrachten, zu begrenzen und Neues dann zu wagen, erlaubt Weiterentwicklung.
- Schnelle Schadensbegrenzung: Den Mut haben, Verantwortung zu übernehmen und bei Fehlentwicklungen rechtzeitig die Reißleine zu ziehen.
3. Umgang mit Fehlern in der Organisation: Fehlerkultur betrachten
- Mit Ehrlichkeit entwaffnen: Mit eigenen Fehlern offensiv umgehen und dazu auch andere animieren. Fehler sind Chancen zur Weiterentwicklung. Fehler eingestehen heißt, Verantwortung übernehmen.
- Lösungen statt Schuldige suchen: Der Fehler liegt grundsätzlich im Prozess und nicht in der Person. Daher alle strukturellen Möglichkeiten der Fehlervermeidung ausschöpfen und das Fehlermachen so schwierig wie möglich machen. Risikomanagement einführen.
"Aus Fehlern wird man klug" ist kein Automatismus - es setzt voraus, offen über Fehler reden zu können, wollen und dürfen, sich mit ihnen auseinanderzusetzen, die gleichen Fehler ein weiteres Mal zu vermeiden. Wir werden gleichzeitig auch mitfühlender und toleranter, sowohl mit uns selbst als auch mit anderen. Gerade in hierarchischen Organisationen, die eine Weiterentwicklung ihrer Kultur anstreben, ist es notwendig, behutsam vorzugehen und in einem strukturierten, von außen moderierten Prozess in den Dialog zu treten, um fruchtbaren Nährboden und keine verbrannte Asche zu hinterlassen.
Lesen Sie Impulse zum Führen und Management im Krankenhaus weiter im neuen News Blog der Ruhl Consulting: Konstruktive Kritik geben darf man prinzipiell jedem. Zur Führungsrolle gehört, seinen Mitarbeitern stetig konstruktiv Kritik zu geben. Das will gelernt sein.
07.11.2014 – 09:00 Uhr
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