156. Führungsverhalten: wesensgemäß oder situationsgerecht?

Führungsverhalten: wesensgemäß oder situationsgerecht?

Um immer mehr stimmig zu sein, geht es nicht nur um das Erheben der Stimme. Auch Verhalten und nonverbale Kommunikation spiegeln innere Stimmigkeit. Als Kinder verhalten wir uns komplett wesensgemäß. Gehen Sie mit einem Kleinkind im Supermarkt einkaufen und verweigern ihm am Süßigkeitenregal die heißersehnten Gummibärchen. Situationsgerecht kann man den darauf folgenden Wutausbruch mit auf den Bodenwerfen, Fäuste trommeln und tränenreichem „ich will aber“ nun wahrlich nicht bezeichnen. Und welches Elternteil bringt dann den Mut auf, sich - ganz wesensgerecht - daneben zu schmeißen und laut zu schreien, „jetzt mag ich aber auch nicht mehr“, solange bis vielleicht sogar das Kind aufsteht, um dem seltsam-befremdlichen Verhalten des bis dato vernünftigen Erziehungsberechtigen ein Ende zu bereiten.  

In der Entwicklung lernen wir uns situativ anzupassen und verlernen dabei nicht selten den wesensgemäßen Zugang zu uns selbst. Insbesondere in neuen Rollen, in denen wir uns erst orientieren müssen, suchen wir zuerst den situationsgerechten Zugang. Auch heute noch stellen Führungskräfte und viele Führungskräfteseminare die vermeintlich falsche Frage nach dem „richtigen“ Verhalten. Entscheidend ist jedoch die Frage nach einem „stimmigen“ Verhalten. Stimmiges Führungsverhalten umfasst zwei Dimensionen: es ist wesensgemäß und situationsgerecht.

Das eigentliche Lernfeld besteht jedoch darin, das situationsgerechte Verhalten dem eigenen Wesenskern anzupassen, um authentisch und auch im Einklang mit sich selbst wirken zu können. Agieren wir in der Führung lediglich situationsgerecht, wird es uns schwer fallen, Resonanz zu erzeugen. Etwas, das wir mit einem wesensgemäßen Verhalten immer erreichen werden – auch wenn das Eingangs beschriebene Verhalten zeigt, dass wir dabei die Situation immer auch als Filter nutzen sollte

Lesen Sie Impulse zum Führen und Management im Krankenhaus weiter im neuen News Blog der Ruhl Consulting: Stimme, Verhalten und nonverbale Kommunikation spiegeln innere Stimmigkeit

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