146. GRPI Modell zum Teambuilding

GRPI Modell zum Teambuilding

Das GRPI-Modell unterstützt Führungskräfte in der Teamentwicklung, systematisch eine Basis aufzubauen, um Selbstorganisation und Zusammenarbeit zu fördern. Die Intelligenz eines Teams überschreitet die Intelligenz des Einzelnen. Ein soziales System hat die Kraft wirklich Neues hervorzubringen. Ein Team kann in der Sellbstorganisation außergewöhnliche Fähigkeiten zum koordinierten Handeln entwickeln. Doch dafür müssen die Teammitglieder eigene Annahmen aufheben und sich auf ein echtes gemeinsames Denken einlassen. Aufgabe der Führung ist es, den Rahmen zu gestalten, damit neben den Fähigkeiten und Kompetenzen der einzelnen Teammitglieder, sich die Zusammenarbeit in der Organisation produktiv entfalten kann. Das ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Leistung wirklich synergetischer Teams.

Das GRPI-Modell kann Sie als Führungskraft unterstützen, Schritt-für-Schritt gemeinsam mit Ihrem Team eine Teamorganisation und damit eine Basis für die Zusammenarbeit zu schaffen. Alle Teammitglieder sollten die Leistungsziele des Teams und die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit kennen, um individuell optimal mit eigenen Leistungsbeiträge unterstützen zu können. Das GRPI-Modell von Beckhard (1972) unterscheidet dazu vier Steuerungsfaktoren von Teams in Organisationen. GRPI ist ein Akronym für Goals, Roles, Process und Interaction

Goals (Transparenz der Leistungsziele)

Grundlage des GRPI-Prozesses ist zunächst die transparente Erwartungsklärung: 

  • Welche Ziele soll das Team konkret erreichen bzw. auch welche individuellen Ziele soll jedes einzelne Teammitglied beitragen. Die Ziele bilden die Existenzgrundlage des Teams.
  • Anhand welcher Kriterien wird der Erfolg meines Teams gemessen? Dazu ist es wichtig, die Ziele so konkret wie möglich zu beschreiben und die Messkriterien sowie Messintervalle für die Zielerreichung festzulegen.
  • In welchem Zeithorizont sind die Ziele mit welchen Ressourcen zu erreichen? Ziele werden nach Wichtigkeit und Dringlichkeit priorisiert und mit Deadlines für die Zielerreichung hinterlegt.  

Roles (Klarheit von Rollen und Verantwortlichkeiten) 

  • Ein zweiter wesentlicher Steuerungsfaktor für Teams ist die klare, transparente Festlegung von Rollen und Verantwortlichkeiten sowohl des Teamleiters als auch der Teammitglieder. Gegebenenfalls ist zu prüfen, ob die Rollen im Team sinnvoll verteilt sind.
  • Die Rollen sollten – z.B. in Stellen-, Funktions- oder Arbeitsplatzbeschreibungen - ausgearbeitet und schriftlich fixiert sein.
  • Ein wichtiger Bestandteil der Rollenklärung ist auch die Entwicklung einer Kompetenzmatrix: welche Kompetenzen werden für welche Rolle im Team benötigt und wer im Team über die jeweilige Fähigkeit verfügt.  

Processes (Transparenz der Leistungs- und Kommunikationsprozesse) 

  • Die Leistungsprozesse sind geplant, d.h. es wird im Detail festgehalten, was bis wann durch wen zu tun ist. Damit wird transparent, wie die gesteckten Ziele erreicht werden.
  • Zusätzlich ist im Kommunikationsprozess festzulegen, wer welche Information an wen und wann kommuniziert.
  • Die erforderlichen Personal-, Sach- und Finanzressourcen sind genau geplant, die Verteilung dieser Ressourcen ist priorisiert.  

Interaction (Klarheit von Normen und Werten der Zusammenarbeit) 

  • Gemeinsame Spielregeln für die Zusammenarbeit sind entwickelt.
  • So konkret wie möglich ist benannt, welche Umgangsformen/ Verhaltensregeln untereinander gewünscht sind. Wichtig ist, dass alle Teammitglieder ihre eigenen Vorstellungen einbringen konnten und können und im Konsensprozess eine Vereinbarung auf die wenigen zentralen Normen und Werte stattfindet.
  • Bestehen bereits passende Leitbilder und Unternehmenswerte, so kann auf diese zurückgegriffen werden.  

Führungskräfte müssen die Zeit schaffen, den Abstimmungsprozess mit ihrem Team sorgfältig zu durchlaufen, um die Zeit im Nachgang durch ein gut eingespieltes Team überzukompensieren. Die Entwicklung von Rahmenstrukturen für effektive Teamarbeit anhand des GRPI-Modells ist dabei kein einmaliger Prozess, sondern eine Daueraufgabe. Es bleibt zentrale Aufgabe der Führungskraft, ihr Team im Blick zu behalten und auf Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit, Veränderungen in der Zusammensetzung oder neue Herausforderungen zu reagieren.

Das GRPI-Modell hilft Ihnen ganz besonders in der Aufbauphase, um neue Teamfindungs- und Teamorganisations-Prozesse systematisch zu initiieren und zu begleiten. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für einen guten Start in der Zusammenarbeit als Team ist es auch hier, dass Sie sich als Führungskraft ausreichend Zeit nehmen, unter Einbeziehung aller Mitarbeiter diesen Prozess zu durchlaufen. In unseren Beratungsprojekten erleben wir immer wieder, dass Teams zusammengestellt werden und sich aufgrund des eng getackteten Arbeitsalltags direkt in das operative Geschäft stürzen. Oft lassen zwischenmenschliche Konflikte und Reibungsverluste in der Zusammenarbeit nicht lange auf sich warten. Die Zeit, außerhalb des Arbeitsalltags eine gemeinsame Basis für die Teamarbeit zu gestalten, ist mehr als gut investier

Lesen Sie Impulse zum Führen und Management im Krankenhaus weiter im neuen News Blog der Ruhl Consulting: Das GRPI-Modell unterstützt Führungskräfte in der Teamentwicklung. Entlang vom GRPI-Modell wird systematisch eine Basis aufgebaut, um Selbstorganisation und Zusammenarbeit zu fördern.

 

 

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