141. Gesunde Unternehmenskultur – Schlüsselfaktor im Wandel

Gesunde Unternehmenskultur – Schlüsselfaktor im Wandel

Projekte sind im Grunde nichts anderes als strukturiert gemanagte Veränderungen. Mit der Unternehmenskultur steht und fällt, ob eine Veränderung nachhaltig in den Fluss kommt. Oder Schritt-für-Schritt ein Kraftakt wird. Bestehen eine Haltung der gegenseitigen Wertschätzung und ein Streben nach Nachhaltigkeit bei den Beteiligten? 

Ich habe mir einmal angehört, es sei förderlich, außerhalb des eigenen Unternehmens einen Konkurrenten zu fokussieren und so den Sportsgeist und Ehrgeiz von Teams anzuspornen und die eigenen Kräfte gegen den gemeinsamen Gegner nach außen zu bündeln. Klar, ein gemeinsames Ziel wird so konsentiert und die Kraftanstrengung fokussiert. Doch ist dieser Wettkampf, das Sich-ausstechen-Wollen etwas, was unseren tiefen Bedürfnissen als Mensch gerecht wird, etwas, das auf Langfristigkeit hin ausgelegt ist? Sind wir da bei den Bedürfnissen unserer Kunden oder drehen wir uns nur um unsere persönliche Eitelkeit?

Ich bin über ein Beispiel gestoßen, das meine Antwort auf die Frage in eine schöne Geschichte verpackt*:

Als europäische Missionare den Aborigines-Kindern Fußballspielen beibringen wollten, benötigten sie dafür über ein Jahr. Ein Jahr dauerte es nämlich, bis die Kinder den Sinn des Spiels darin fanden, den Gegner zu besiegen. Aus ihrer Natur heraus, wollten sie ein Spiel dann beenden, wenn beide Seiten genauso viele Tore und einen Ausgleich geschaffen hatten. Das Siegen, Dominieren, Beherrschen an sich hatte keinen Wert in der Kultur der Aborigines. Wie anders ist da doch die Geschichte unseres Newslettertextes vom September

Bei jedem kurzfristigen Sieg bleibt etwas auf der Strecke, etwa ein Zusammengehörigkeitsgefühl über die Grenzen hinweg, menschliche Verbindung. Sollte nicht alleine das (wett-)kampforientierte Vokabular als Zeichen einer kranken Kultur wahrgenommen werden? Statt Verbindung durch gleiche Augenhöhe ist Dominanzgebahren die Triebfeder? Wenn wir nicht einmalig, sondern dauerhaft miteinander umgehen und uns dabei gut in die Augen schauen wollen, dann ist nur eines wirklich dienlich: eine Kultur, die auf Ausgleich ausgerichtet ist. In der es keine Sieger und Verlierer gibt, sondern Partner, die füreinander sorgen und sich für ein gemeinsames Ziel einsetzen – ein jeder nach seinem besten Vermögen.

Eine gesunde Unternehmenskultur ist eine Vertrauenskultur, die sich über die Zeit von allen getragen weiter fortschreibt. Mit der gegebenen Vertrauensbasis ist eine Veränderung gar kein so großer Kraftakt mehr, sondern der normale Fluss, die normale Dynamik des Lebens. 

* aus: Thom Hartmann (2000): Unser Ausgebrannter Planet: Von der Weisheit der Erde und der Torheit der Moderne

 

Lesen Sie Impulse zum Führen und Management im Krankenhaus weiter im neuen News Blog der Ruhl Consulting: Das Menschenbild in der Philosophie des Management des 21. Jahrhunderts wandelt sich. Doch noch immer wird es von einigen Managern alter Schule belächelt.

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