118. Gutes und richtiges Stationsmanagement

Gutes und richtiges Stationsmanagement

Aufgabe einer pflegerischen und ärztlichen Anamnese sind nicht nur Informationen zum gesundheitlichen, medizinischen und sozialen Zustand zu sammeln. Sondern auch, eine gute Beziehung zum Patienten aufzubauen. 

Gemeinsamer Anamnesebogen von Arzt und Pflege

Ein vertrauensvolles Verhältnis des Arztes und der Pflege mit dem Patienten ist essenziel wichtig für Diagnostik, Behandlung und Therapie. Der erste Eindruck ist oftmals schon entscheidend, um eine vertrauensvolle, empathische Arzt-Patienten-Beziehung herzustellen. Bei dem Patienten entsteht das Gefuhl, dass er ernst genommen wird und sich Arzt und Pflege ausreichend Zeit für ihn nehmen.

Die ärztlichen und pflegerischen Leitungskräfte der Klinik für Innere Medizin III, der Universitätsklinik Ulm, haben bewusst aus Sicht des Patienten den Aufnahmeprozess in der Vergangenheit analysiert und dabei festgestellt, dass Patienten von beiden Berufsgruppen nahezu gleiche Fragen an verschiedenen Stellen des Aufnahmeprozesses (z.B. Administrative Aufnahme, Ambulanz, Notfallambulanz, Aufnahmestation, Station) gestellt bekamen. Der Hintergrund war relativ einfach: Die unterschiedlichen Bereiche und Berufsgruppen nutzten jeweils einen berufsgruppenspezifischen Bogen mit mehreren Seiten. In vielen inhaltlichen Themen waren nahezu gleiche Fragestellungen hinterlegt. Zusätzlich wurde in der Analyse deutlich, dass die Anamneseergebnisse der jeweiligen anderen Berufsgruppen nur teilweise berücksichtigt wurden, da diese auf einem eigenständigen Bogen dokumentiert wurden. Ein Teil der Problemstellung wurde im Rahmen von berufsgruppenübergreifenden Stationskonzepten, die in Zusammenarbeit mit Beratern der Ruhl Consulting AG erarbeitet wurden, gelöst. Im Organisationsentwicklungsprozess wurden in einer Arbeitsgruppe beide Bögen zusammenfasst und redundante Frage entfernt. Der neue Bogen enthält auf vier Seiten eine eindeutige Definition und Abgrenzung gemeinsamer, medizinischer und pflegerischer Anamneseinhalte.

Die Vorteile dieses gemeinsamen Anamnesebogen sind vielfältig. Neben der Vereinheitlichung der Dokumentation verbessert er die Informationsweitergabe berufsgruppenübergreifend, schont hierdurch die Personalressourcen und fördert zudem die gegenseitige Unterstützung und Kontrolle zwischen den Berufsgruppen.

Mit der Etablierung des gemeinsamen Anamnesebogen konnte somit eine verbesserte Patientenorientierung erreicht werden, da der Patient nicht doppelt befragt wird und die Informationen nur einmal erfasst werden. Durch die zusätzliche digitale Erfassung des Anamnesebogen kann nun schneller auf Anamnesedaten vergangener Klinikaufenthalte zurückgegriffen werden.

Lesen Sie Impulse zum Führen und Management im Krankenhaus weiter im neuen News Blog der Ruhl Consulting: Unseren Projektfahrplan für Prozessorganisation auf Stationen und zur Verbesserung der Stationsabläufehaben wir Stand 2013 in über 30 Krankenhäusern und Projekten mit über 100 Stationen realisiert.

 

 

 

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