117. Die Ambulanz 8: Das Selbstbewusstsein der Ambulanz

Die Ambulanz 8: Das Selbstbewusstsein der Ambulanz

Zum Abschluss der Blog-Serie „Die Ambulanz“ beschäftigt sich dieser Beitrag mit dem Selbstbewusstsein der Ambulanz als Organisationseinheit. In der Blog-Serie „Die Ambulanz“ beleuchten wir verschiedene Aspekte und häufige Mängel der Ambulanz und Notaufnahme und blicken auf Quick-Win-Ansätze. 

Selbstbewusstsein bedarf des „Sich-seiner-selbst-bewusst-Seins“. Bei einer Organisationseinheit setzt dieses an der Aufbau- und Ablauforganisation, an Werten und dem Erreichten an. Die Zentralambulanz bzw. die einzelnen Fachambulanzen einer Klinik sind nicht wie eine in sich geschlossene Organisationseinheit positioniert. Sie laufen als Einsatzbereich der Mitarbeiter in der Aufbauorganisation oft „nebenher“. Aha?! Wenn die hierarchische Andockung nebulös bleibt, dann lässt dies 1:1 auf die unklare Verteilung der Verantwortung zurückschließen. Wird Klarheit in der Verantwortungsverteilung bewusst nicht herbeigeführt, weil dies eine Beschneidung von bestehenden Hoheitsbereichen zur Folge hat? Auch wenn von der oberen Führungsebene nicht explizit entschieden wird, ist auch das eine strategische Entscheidung, Dinge unklar zu lassen und ihnen damit Durchsetzungsmacht, Aufgabenprofile und Entscheidungsspielräume zu nehmen.

Was ist „die“ Ambulanz organisatorisch? Die Bandbreite der sich dahinter im klinischen Sprachgebrauch verbergenden Vorstellungen ist in jedem Fall vielseitig. Und so hilft nur eines: den eigenen Zuständigkeitsbereich abzustecken und so dem diffusen Schattensein als Anhängsel der stationären Versorgung ein Ende zu setzen, sich einen Überblick über Bestpractices zu verschaffen und darauf aufbauend dann das eigene Profil herausarbeiten.

Das Ergebnis der Ambulanz sollte sich an der Qualität der Patientenversorgung bemessen. Ähnlich wie für den Marketingbereich ist der direkte ökonomische Ergebnisbeitrag der Organisationseinheit schwerlich abgrenzbar. Das Dilemma ist: damit wird es ebenso erschwert, eine eigene Identität abzugrenzen. Ein unmittelbarer oder mittelbarer Erlösbeitrag wird ihnen in den üblichen Deckungsbeitragsrechnung nur unzureichend zuerkannt. Und so dreht sich die Geschichte des Schattendaseins im Kreise… Dabei bestimmt die Ambulanz realiter wesentlich über die Wirtschaftlichkeit der Patientenbehandlung der Klinik: Hier wird entschieden, wie weitere Patientenpfade in fachlicher, organisatorischer und/ oder emotionaler Sicht aufgesetzt werden. Wie und ob künftige Patienten überhaupt den Weg in das Haus finden. 

Was nicht heißt, dass ein entsprechendes Bewusstsein im Alltag transportiert würde. Also hilft nur eines: bewusst anfangen genau dies zu tun! Der Beitrag zum Ganzen ist wie „Hausfrauenarbeit“ - der Beitrag wird erst dann geschätzt, wenn er nicht mehr geleistet wird. Wenn Sie in Ihrer Ambulanz die gleichen Fragezeichen schreiben und sich in einer ruhigen Minute damit schon immer einmal lösungsorientiert auseinandersetzen wollten, dann ist für Sie und Ihr Ambulanzteam vielleicht eine „Strategieklausur Ambulanz“ an der Reihe? Für die eigene Positionierung, die Ermittlung des eigenen Ergebnisbeitrages, frisches Denken und interne Motivation sicherlich genau die passende Verschreibung.

Lesen Sie Impulse zum Führen und Management im Krankenhaus weiter im neuen News Blog der Ruhl Consulting: Die http://www.krankenhausberater.de/impulse/news-blogs/detail/news/Prozessorganisation-die-Ambulanz.htmlProzessorganisation  in der Ambulanz als wichtigem Zugangsbereich zur klinischen Versorgung leidet unter der unmittelbaren Unterfinanzierung.

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