099. Empathische Führung für nachhaltige Veränderung

Empathische Führung für nachhaltige Veränderung

Der Markt ändert sich immer rasanter. Keiner kann sich davor verschließen, sich der Frage der zukunftsfähigen Arbeitsorganisation im medizinischen Kernbereich zu stellen. 

Als Berater in Veränderungsprojekten war es der klassische Weg, Organisationen zunächst einmal deutlich einen Handlungsbedarf vor Augen zu führen, um die notwendige Veränderungsmotivation anzusprechen. Wir stellen fest, dass wir diese Vorarbeit zunehmend auf ein Resümee eindampfen können und es für Kliniken mittlerweile keine Frage mehr ist, dass Veränderungen notwendig sind. 

Veränderung ist längst die Regel

Große, starre hierarchisch geprägte Organisationen werden häufig als Angstsysteme geführt – Räume für wirklich synergetische Teams müssen in diesen schon durch die einzelne Führungskraft geprägt werden. Das klassische hierarchische Drei-Säulen-System Arzt/ Pflege/ Verwaltung und die wiederkehrenden Rituale im Miteinander des Klinikalltags sind stabilisierende Elemente eines tendenziell veränderungsträgen Systems. Sie ermöglichen es, dass leistungsorientierte Fachkräfte mit hoher Fachkompetenz und ihren klassischen Rollenvorbildern Führungsfunktionen übernehmen (Peter-Prinzip). Doch Führung geht nicht nebenbei und gerade in der Veränderung hängt das Gelingen von nachhaltigen Organisationsentwicklungen stark an der individuellen Führung. Daran nämlich, Menschen zum freiwilligen Folgen zu bewegen. An welchen Rollenvorbildern können sich Führungskräfte heute orientieren?

Was wir in Bezug auf empathischer Führung von der Leitstute lernen können

Mich fasziniert das Wesen der Pferde. Das Pferd kennt nur Präsenz, es kennt keine Vergangenheit und keine Zukunft. Doch stellt es als Beute- und Fluchttier kontinuierlich auf Veränderung ein, Unsicherheit ist sein Normalzustand.

Wildlebende Pferde finden Schutz und Sicherheit in der Herde, die durch eine klare Rangordnung und zwei Leitfiguren geprägt ist: Die Leitstute und den Leithengst. Der Leithengst beschützt die Herde, verteidigt sie und hält sie zusammen. Bei der Flucht läuft er hinten, um Nachzügler anzutreiben. Er ist mutig, kräftig, dominant, klar und selbstsicher. Seine Position verdankt der dieser Kompetenz, in der er allen anderen Hengsten überlegen war. Und doch ordnet er sich in der Führung der Leitstute unter. Die Leitstute trägt die Verantwortung für die Herde. Sie ist die, die die Herde bei der Flucht anführt. Sie entscheidet, wann in welche Richtung gezogen wird, wo Pause gemacht wird und wie sich die Herde im Ernstfall verhalten soll. Sie führt zu Futter- und Trinkplätzen. Meist ist es eine schon etwas ältere Stute mit Erfahrung, die Ruhe, Selbstsicherheit und Kontinuität ausstrahlt. Entscheidungen, die sie trifft, machen für die anderen Pferde Sinn. Dadurch gewinnt sie das Vertrauen der Herde und erfüllt das Grundbedürfnisse der Pferde nach Sicherheit.

Empathische Führung und nachhaltige Veränderung

Führungskräfte in unserer Welt können es sich nicht leisten, nicht beide Aspekte von Führung zu entwickeln: Klarheit und Vertrauen. Zumindest, wenn sie in und mit ihren Teams nachhaltige Veränderung erreichen wollen. Und tatsächlich beobachten wir, dass Veränderungen funktionieren, wenn die Führungskraft neben einer hohen Sachkompetenz die in Ihnen angelegten emotionalen Ressourcen entwickeln. 

Für uns ist menschenorientierte, empathische Führung der Unterschied, warum große nachhaltige Veränderungsvorhaben gelingen – bekanntlich sollen dies ja nur 20% aller Change-Projekte sein. 

Lesen Sie Impulse zum Führen und Management im Krankenhaus weiter im neuen News Blog der Ruhl Consulting: In einem 5-Phasen-Modell können fundamentale Veränderungen systematisch umgesetzt, um Kernprobleme zu verändern.

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