090. Wieviel Fachberatung braucht Organisationsentwicklung?

Wieviel Fachberatung braucht Organisationsentwicklung und wieviel Umsetzungsbegleitung?

Klassische Unternehmensberatung und klassische Organisationsentwicklung geraten mehr und mehr an ihre Grenzen. Wie wird die Beratung der Zukunft aussehen? Rudolf Wimmer, Professor für Führung und Organisation am Wittener Institut für Familienunternehmen der Universität Witten/ Herdecke, nennt es z.B. den dritten Modus der Beratung und findet diesen in der Ergänzung aus Fach- und Prozessberatung.

Die klassische Unternehmensberatung agierte viele Jahre nach dem Prinzip der Wissensvermittlung. Problemlösungsdefizite in den Unternehmen wurde durch Know-how-Transfer gelöst. Was in einem Unternehmen funktioniert, funktioniert in einem anderen ebenso. Parallel dazu entwickelten sich die Ansätze der klassischen Organisationsentwicklung (OE). Rudolf Wimmer beschreibt die Unterschiede wie folgt: „Während die klassischen Beratungen in ihrem betriebswirtschaftlichen Verständnis nach Gutenberg die Organisation ausklammern und zuerst die wirtschaftliche Kalkulation sehen, ist es bei der OE umgekehrt.“ [1]

Die klassische Organisationsentwicklung fokussiert auf Kommunikationsprozesse und unternehmensinterne Strukturthemen. Prozessberatung bedeutet im engeren Sinne, dass der Kunde der Experte in seinen Fachthemen ist und der Berater das Methoden-Know-how zur Lösungsentwicklung beisteuert.

Verheiratet man nun klassische Beratung und Organisationsentwicklung, erhält man eine passende Antwort auf den Beratungsbedarf unserer Zeit. Die Sachperspektive spielt eine wichtige Rolle in der inhaltlichen Ausgestaltung neuer Organisationskonzepte, Unternehmensstrategien und Veränderungsprozesse. Nachhaltig verankern lassen sich diese Inhalte jedoch nur, wenn sie aus der spezifischen Situation des Unternehmens heraus entwickelt werden. Die Gestaltung von Kommunikations- und Führungsprozessen und die Integration der sozialrelevanten Aspekte ist dafür ein wichtiger Erfolgsfaktor. Dies stellt hohe Anforderungen an die Beratung, denn in der Königsdisziplin dieser Art der Komplementärberatung ist ein breites Know-how sowohl in der betriebswirtschaftlichen und fachlichen als auch in der sozial-relevanten Perspektive gefragt.

[1] Vgl. Rudolf Wimmer im Interview: Der dritte Modus der Beratung, Revue für postheroisches Management 1/07.

 

Lesen Sie Impulse zum Führen und Management im Krankenhaus weiter im neuen News Blog der Ruhl Consulting: KMA-Interview mit Frau Dr. Elke Eberts zur Entwicklung der Beratung für Krankenhäuser , zu Kriterien bei der Beraterauswahl und zum Nein-Sagen.

 

 

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