086. Qualitätssicherung durch Zentrenbildung?

Qualitätssicherung durch Zentrenbildung?

Zertifizierte Zentren dienen als Aushängeschild einer Klinik, schärfen das Leistungsprofil und schaffen u. U. Marktzutrittsbarrieren gegenüber der Konkurrenz. Schon seit mehreren Jahren wird im deutschen Gesundheitswesen eine stetig steigende Anzahl an Zentren registriert. Besonders in der komplexen, interdisziplinären Versorgung onkologischer Patienten wird gehäuft die Entscheidung getroffen, die Prozesse unter dem Dach eines Zentrums zu strukturieren.

Zunächst ist es jedem Krankenhaus möglich, Zentren zu bilden. Der Begriff „Zentrum“ ist in Deutschland nicht geschützt und ist sollte demnach nicht als Qualitätsmerkmal verstanden werden. Erst durch die Zertifizierung eines Zentrums lässt sich die Qualität bestätigen. Im Rahmen einer Zertifizierung werden verschiedene Parameter überprüft. Dabei geht es sowohl um die Struktur der Versorgung, den Aufbau des Zentrums, wie auch der medizinischen Expertise und Qualität. Sowohl der Aufbau als auch die Zertifizierung eines Zentrums sind für das Krankenhaus mit extremen Anstrengungen verbunden.

Einige Fachgesellschaften, wie z. B. die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG), übernehmen dabei die Zertifizierung, während andere wie die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) die Zertifizierung durch ein unabhängiges Zertifizierungsinstitut, OnkoZert, anbietet.

Für eine erfolgreiche Zertifizierung eines Zentrums ist die Basiszertifizierung des Qualitätsmanagementsystems erforderlich. Zusätzlich wird eine Vielzahl an fachlichen Anforderungen gestellt, die in Form eines Antrages erfasst werden. Dieser Antrag wird von der Zertifizierungsstelle ausführlich überprüft. Zu einem späteren Zeitpunkt wird ein Audit vor Ort durchgeführt, um alle Zertifizierungsanforderungen genauestens zu beleuchten. Soweit alle Anforderungen erfüllt sind und das Audit erfolgreich bestanden wurde, ist das Ziel erreicht. Dem Klinikum wird das Zertifikat überreicht und bestätigt nun die herausragende Qualität der medizinischen Versorgung.

Um eine erfolgreiche Zertifizierung zu erreichen, entscheiden sich Klinken häufig für die Unterstützung durch externe Beratungsfirmen. Der Einsatz erfahrener Experten führt zu einer Schonung der internen Ressourcen und Professionalisierung des Zertifizierungsprozesses. 

 

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