057. OP-Barometer: Unzufriedenheit mit Organisationsgrad
OP-Barometer: Unzufriedenheit mit Organisationsgrad
Personalausstattung, verlässliche OP-Planung und Wertschätzung im OP sind für den OP als zentraler Ort der Leistungserbringung im Krankenhaus keine übertriebenen Forderungen. Kaum ein anderer Bereich vereinigt so viele Mitarbeiter unterschiedlicher Berufsgruppen mit den verschiedensten Interessen, Wünschen und Vorstellungen. Hier ist ein hoher verlässlicher Organisationsgrad einfach unerlässlich. Eine klare Aufbau- und Ablauforganisation diene im OP zudem der Sicherheit des Zusammenspiels - gekoppelt mit der nötigen Flexibilitätsbereitschaft, um auf unvorhergesehene Ereignisse adäquat zu reagieren.
Die Pflege stellt den Großteil der Mitarbeitenden im OP. In der Verbesserung der Arbeitssituation der Pflegekräfte im OP- und Anästhesie-Bereich besteht an vielen - nicht nur deutschen - Krankenhäusern Nachholbedarf. Um ihre Herausforderungen und Bedürfnisse aufzuzeigen, führt das Zentrum für Gesundheitswirtschaft und –recht (ZGWR) an der Fachhochschule Frankfurt am Main alle zwei Jahre eine Befragung zur Arbeitssituation der Pflegekräfte im OP- und Anästhesie-Bereich durch – das OP-Barometer.
Ende 2011 wurde die letzte Befragung des OP-Barometers durchgeführt, an der sich deutschlandweit mehr als 2.000 Pflegekräfte beteiligten, darunter 58 Prozent aus dem OP, 29 Prozent aus der Anästhesie und weitere elf Prozent operationstechnische Assistenten. Die vorläufigen Ergebnisse spiegeln nahezu genau wider, was wir häufig in unseren Beratungsprojekten beobachten: Die Zufriedenheit der Pflegekräfte im OP- und Anästhesie-Bereich ist stark beeinträchtigt durch den vorherrschenden Fachkräftemangel, eine häufig geringe Wertschätzung sowie eine unzureichende OP-Planung.
Unzufriedenheit durch Fachkräftemangel
Die Befragten beanstanden, dass Operationen aufgrund mangelnder Verfügbarkeit von qualifiziertem OP-Personal immer häufiger verschoben oder von anderen Krankenhäusern erbracht werden müssen. Dies ist besonders schwerwiegend, da die Zahl der Operationen jährlich weiter steigt. Beim Funktionspersonal wird der Fachkräftemangel, wie auch bei anderen Berufsgruppen, immer deutlicher spürbar. Um diesem Trend entgegenzuwirken und um langfristig gesundes Wachstum realisieren zu können, sind Krankenhäuser darauf angewiesen, eine gute Arbeitsatmosphäre und zufriedenstellende Arbeitsbedingungen zu schaffen. Nur so können Einrichtungen neue Mitarbeiter anziehen und vorhandenes Personal binden.
Mangelnde Wertschätzung
Als Grund für die geringe Attraktivität des Arbeitsplatzes werden in der Befragung die geringe Wertschätzung für die geleistete Arbeit aufgeführt und nicht die Arbeitszeiten, Bereitschaftsdienste oder Überstunden. 52 Prozent der Befragten würden den Beruf nicht mehr oder nur noch in einem anderen Krankenhaus ergreifen. Dennoch halten fast 60 Prozent die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für gut, während der Umgang unter den Mitarbeitern im OP wiederum nur von jedem Zweiten als gut bewertet wird.
Unzureichende OP-Planung
Die Planung im OP wird ebenfalls kritisiert. Nur 37 Prozent der Befragten geben an, eine gute und verlässliche OP-Planung zu haben. Eine unzureichende OP-Planung führt ebenfalls zu Unzufriedenheit bei den Mitarbeitern, da diese unter Druck stehen, das Tagesprogramm zu erledigen und oft nicht pünktlich Feierabend machen können. Patienten leiden ebenfalls unter einer schlechten OP-Planung, wenn Eingriffe abgesagt oder verlegt werden müssen.
Die Unzufriedenheit des Pflegepersonals und die Herausforderungen eines OPs sind Themen, mit denen sich Ruhl Consulting im Rahmen der Beratungsprojekte in Krankenhäusern beschäftigt und verschiedene Lösungsansätze entwickelt hat. Der Fokus von Ruhl Consulting liegt in der Entwicklung von medizinischen Fachabteilungen bzw. Kliniken, dabei spielt das OP-Management eine bedeutende Rolle. Die Optimierung der Prozesse und Abläufe im OP, unter anderem durch ein OP-Management-Team, sowie die Verbesserung der berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeit sind Inhalt unserer Projekte. Im besonderen Fokus unserer Projekte stehen die Mitarbeiter, ihre Bedürfnisse und Motivationen. Zusammen mit den Mitarbeitern der verschiedenen Berufsgruppen und Abteilungen erarbeiten wir Lösungen, um Verbesserungen zu erzielen und somit die Zufriedenheit aller Beteiligten zu steigern.
Lesen Sie Impulse zum Führen und Management im Krankenhaus weiter im neuen News Blog der Ruhl Consulting: Lesen Sie mehr über das preisgekürte OP-Management mit Vorbildcharakter der Ruhl Consulting AG.
24.02.2012 – 06:00 Uhr
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