034. Delegation - gut organisiert gegen Fachkräftemangel

Delegation - gut organisiert gegen Fachkräftemangel

Demografischer Wandel der Altersstruktur und medizinischer Fortschritt in der Gesundheitsversorgung sorgen für eine steigende Zahl älterer und chronisch kranker Patienten. Um diesen Umständen gerecht zu werden, benötigen die Krankenhäuser eine hohe Anzahl qualifizierter Fachkräfte, welche zurzeit aber nicht zur Verfügung stehen. Im Zusammenhang mit diesen Herausforderungen wird häufig die Thematik der Delegation ärztlicher Leistungen an nichtärztliches Personal angesprochen. Die Tätigkeitsübertragung kann zu folgenden Vorteilen führen:

  • Arbeitsentlastung
  • Auffangen personeller Engpässe
  • Verbesserung der Versorgungsqualität und somit der Patientenzufriedenheit
  • Neue Karrieremöglichkeiten für nicht ärztliche Berufsgruppen
  • Kostenreduktion der Gesundheitsversorgung

Um ärztlich delegierte Aufgaben durchführen zu können, ist die Qualifikation der Pflegefachkraft entscheidend. Zusätzlich muss der Tätigkeitsbereich exakt definiert sein. Je nach Komplexität der Einzeltätigkeit ist es notwendig, einen Befähigungsnachweis zu erbringen. Die entsprechende Qualifikation kann durch eine Ausbildung in einem neuen Gesundheitsberuf erworben werden. Anästhesietechnische und Operationstechnische Assistenten sind beispielsweise neue Berufsbilder, welche zukünftig eine wichtige Rolle im Krankenhaus spielen können.

Leider sind die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Delegation ärztlicher Tätigkeiten an nichtärztliches Personal nicht eindeutig festgelegt. Anders als z. B in Österreich gibt es in Deutschland bisher keine exakten Tätigkeitsbeschreibungen, welche durch Delegation von Pflegefachkräften durchgeführt werden können.

Um dem Personalmangel entgegenzuwirken wird eine Neustrukturierung innerhalb der Gesundheitsberufe zunehmend wichtiger. Gerade im stationären Bereich wird durch die Einführung der DRG-Systematik eine Optimierung der Behandlungsabläufe erforderlich. Auftretende Schnittstellen müssen koordiniert werden, den Dokumentationsanforderungen muss entsprochen werden. Hierdurch entstehen Chancen für neue Berufsbilder, sich in der Gesundheitsversorgung zu etablieren.

Neue Berufsbilder können zu einer erheblichen Entlastung des ärztlichen Dienstes beitragen. Damit einhergehende erweiterte Kompetenzen fördern die Attraktivität des Berufsbildes und der Krankenhäuser.

Lesen Sie Impulse zum Führen und Management im Krankenhaus weiter im neuen News Blog der Ruhl Consulting:Die Vorteile von einer über die Bereiche und Berufsgruppen abgestimmten Prozessmanagement  und von Leanmanagement realisieren sich nicht von unsichtbarer Hand.

Autor: Marinus Goller
 – 09:16 Uhr

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