029. Die Zentrale Aufnahme - 9 Leitsätze

Die Zentrale Aufnahme - 9 Leitsätze

Die Zentrale Aufnahme kann ein Weg sein, um elektive Aufnahmen zu standardisieren, Behandlungsqualität zu sichern und die Prozessorganisation i.A. zu entlasten. Das Anliegen, die internen Prozesse zu verbessern, führt zwangsläufig zur Überprüfung des Aufnahmeprozesses für elektive Patienten. Hier stellen die meisten Krankenhäuser fest, dass die Qualität des Aufnahmeprozesses sehr variabel ist und von zahlreichen Einflussfaktoren abhängt: jeweilige Fachabteilung, gerade zuständiger Stationsarzt, gerade zuständige Pflegekraft, Uhrzeit, Patientenaufkommen, Personalbesetzung usw.

Ein geeigneter Weg, um die elektiven Aufnahmeprozesse zu vereinheitlichen, mit einer hohen Mindestqualität zu unterlegen, Patientenpfade zu optimieren und die Stationen effektiv entlasten, ist die Einrichtung einer Zentralen Aufnahme. Hier werden alle einbestellten (elektiven) Patienten empfangen, strukturiert administrativ und ärztlich - stationär oder prästationär - aufgenommen, in die Eingangsdiagnostik geführt und strukturiert für die weitere Behandlung vorbereitet. Chirurgische Patienten können in vielen Fällen nach der (prästationären) Aufnahme wieder nach Hause geschickt werden, um sich erst wieder am Operationstag in der Klinik einzufinden. So kann die prästationäre Aufnahme ohne Berührung der Station in einer Organisationsstruktur stattfinden, die einer Ambulanz ähnelt.

Unsere Erkenntnisse aus ca. 10 Projekten zur Einführung einer Zentralen Aufnahme haben wir in 9 Leitsätzen zusammengefasst. Was sind wesentliche Erfolgsfaktoren für die Konzeption einer Zentralen Aufnahme?

  1. Beziehen Sie (fast) alle Abteilungen ein.
  2. Ein gutes räumlich-funktionales Betriebskonzept ist zwingende Voraussetzung.
  3. Zum Betriebskonzept gehört auch eine fundierte und zukunftsorientierte Berechnung des Raumbedarfs.
  4. Die Leitstelle spielt die zentrale Rolle.
  5. In der Zentralen Aufnahme werden Fachärzte, nicht unerfahrene Assistenzärzte, eingesetzt. Dies sichert die Qualität der Patientenversorgung und erspart unnötige "Absicherungsdiagnostik". 
  6. Die genaue Planung von Zeitfenstern für die Einbestellung ist ein Schlüssel zum Erfolg.
  7. Die Zentrale Aufnahme muss nicht mit Pflegekräften organisiert sein. Arzthelferinnen kommen in den stringent organisierten Arbeitsprozessen sehr gut zurecht. Ziel der Zentralen Aufnahme ist, dass Patienten administrativ und ärztlich mit der notwendigen Erstdiagnostik aufgenommen sind. Die pflegerische Aufnahme erfolgt idealerweise von den betreuenden Pflegekräften auf Station. Am besten mittels eines gemeinsamen Anamnesebogens. Die Administrative Aufnahme ist vor Ort angesiedelt.
  8. Es wird eine prozessorientierte EDV benötigt.
  9. Mit dem richtigen Konzept erzielt eine Zentrale Aufnahme qualitative und wirtschaftliche Vorteile.

Zentrale Aufnahme und Zentralambulanz, in welcher die elektiven Sprechstunden stattfinden, können bei entsprechender zeitlicher Koordination sinnvollerweise räumlich verknüpft werden.

 

Lesen Sie Impulse zum Führen und Management im Krankenhaus weiter im neuen News Blog der Ruhl Consulting: Die Zentrale Aufnahme kann ein Weg sein, um elektive Aufnahmen zu standardisieren, Behandlungsqualität zu sichern und die Prozessorganisation i.A. zu entlasten.

 

 

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