010. Steve de Shazer - lösungsorientierte Fragen II

Steve de Shazer - lösungsorientierte Fragen II

Wunderfrage, Ausnahmefrage-, Verschlimmerungsfrage & Co.: Durch lösungsorientierte Fragetechniken hat Steve de Shazer ein hilfreiches Werkzeug entwickelt. In Ergänzung zur Wunderfrage nutzte Steve de Shazer die Ausnahmefrage, um vorhandene Ressourcen zu mobilisieren: „Wann in letzter Zeit war es schon mal ein bisschen so wie nach dem Wunder?“ Und in der Folge: „Was waren damals die Konditionen, dass es anders sein konnte und was war Ihr Beitrag dazu, dass es anderes sein konnte?“

Nachdem wir also zuerst in die Zukunft gegangen sind und den „Lösungszustand“ gesucht haben, fragen wir, wann es in letzter Zeit schon so oder annähernd so gewesen ist und was für Bedingungen dafür nötig waren bzw. was die handelnden Personen dazu beigetragen haben. Damit mobilisieren wir die schon vorhandenen Ressourcen und identifizieren gleichzeitig Schlüsselfaktoren für die Veränderung.

Ein weiteres Instrument zur Durchbrechung der Problemhypnose sind Skalierungsfragen. Sie haben den Vorteil, dass sie Zwischenräume erzeugen. So relativiert die Frage, „auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 1 ‘ganz schrecklich und nicht auszuhalten bedeutet und 10 für ‘super gut und nicht besser zu machen‘ steht, wie bewerten Sie die aktuelle Situation?“. Über diese Bewertung zeigt sich, dass die Situation oft gar nicht so fürchterlich ist. Die Bewertung anhand der Skala relativiert oft das Gesagte. Legt der Mitarbeiter sich z. B. auf eine 5 fest,  kann eine Folgefrage lauten, „was müssen wir tun, um zu einer 5,5 zu gelangen?“. Damit lädt man die Mitarbeiter zum Nachdenken ein und eröffnet gleichzeitig den Raum für kleinere Verbesserungsschritte.  

Hypothetische Fragen helfen Raum für Optionen zu schaffen und den Mitarbeitern ein Gefühl von Gestaltbarkeit zu vermitteln. Dabei ist es wichtig zu bedenken, dass diese Fragen Prozesse in Gang bringen sollen und es weniger darum geht, die geschaffenen Optionen auch tatsächlich zu verwirklichen. Hypothetische Fragen beginnen mit „Angenommen Sie würden...“. Es wird etwas hypothetisch angeboten und anschließend hinterfragt, was sich dadurch ändern würde. Also, „angenommen Sie würden xyz machen – würde das für Sie etwas ändern und wenn ja, was genau würde sich ändern?“. Auf diese Weise lassen sich verschiedene Szenarien durchspielen und man kann die Resonanz darauf prüfen. Gerade in Situationen, wo die Mitarbeiter das Gefühl haben, sie können doch nichts ändern oder bewegen, schaffen hypothetische Fragen einen optionalen Raum von „ich kann doch noch aktiv sein“ und damit eine Atmosphäre der Selbstwirksamkeit – eine der Voraussetzungen für Zufriedenheit.

Prüfen Sie für sich selbst, wie oft im Führungsalltag Sie der Problemhypnose erliegen und experimentieren Sie mit dem Zauber der lösungsorientierten Fragen.

 

Lesen Sie Impulse zum Führen und Management im Krankenhaus weiter im neuen News Blog der Ruhl Consulting:  Wunderfrage, Ausnahmefrage-, Verschlimmerungsfrage & Co.: Durch lösungsorientierte Fragetechniken hat Steve de Shazer ein hilfreiches Werkzeug entwickelt.

 

 

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